Aus Liebe zum Film. Aus Liebe zur Nische.
Der Begriff Genrefilm ist verwunderlicherweise schwer zu fassen. Dabei soll er doch vermeintlich helfen, Ordnung in die unendliche Filmlandschaft zu bringen, indem er deren Bewohner in leicht überschaubare Schubladen packt. Manchmal passt ein Film nicht einfach in bloß eine Schublade, sondern macht es sich in gleich mehreren gemütlich. Dazu kommt noch, dass die Schubladen sehr groß sind und ihrerseits noch durch vielerlei Fächer unterteilt. Dies wird alles auf Geisterhaltung Thema sein, im überwiegenden Maße sogar, doch dazu später mehr.
Genrefilm und Genrekino heißt für mich, sich im gewissen Sinne vom Mainstream abzusetzen, sich seine Zielgruppe abzustecken und eine Nische zu bedienen. Es ist das Gegenteil des modernen High-Concept Blockbuster-Kinos, dessen Zutaten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner abgeschmeckt werden. Mit Filmen, die unbedingt „everybody’s darling“ sein wollen und müssen, da dort eine Milliarden-Industrie dranhängt. Heute ist der Genrefilm großteils auf den Video-, Pay-TV- und Streaming-Markt abgewandert. Und auch hier wird meist auf Massenware gesetzt, auf kalkuliertes Risiko.
Was könnt ihr hier finden?
Bei Geisterhaltung geht es um die Filme, die bei Sammlern die Regale füllen, weil man ihrer teils schwerlich habhaft wird. Es geht um die persönlichen Lieblinge vergangener Zeiten, die man noch ab und zu im Nachtprogramm der Öffentlich-Rechtlichen entdeckt, im Pay-TV versteckt, oder auch in den schier unergründlichen Weiten des Backprogramms eines Amazon Prime. Ich werde dazu Themengebiete abstecken, Strömungen aufgreifen und beschreiben, den Kontext zwischen den Filmen und ihrem Umfeld her-, die Stars und die Macher vorstellen. Dies soll nicht eine weitere Film-Review-Seite werden. Vielmehr werden die Filme der Zugehörigkeit zum und dem Stellenwert im entsprechenden Genre nach beleuchtet. Es werden ungezwungen und mit variierenden Schwerpunkten Artikel zu den verschiedenen Genre veröffentlicht.
Wir begeben uns dabei vornehmlich, aber nicht ausschließlich, in die Zeit zwischen Weltkrieg und Glasnost. Denn in der Prä-Blockbuster-Ära konnten noch Filme wie Dracula (1957), Der Exorzist (1973), Zombie (1978) oder Der Terminator (1984) zu Welthits avancieren, ohne sich an jeden von 8 bis 80 anzubiedern. Neben den größeren Themenbereichen werde ich anverwandte Filme in Kurzreviews besprechen, Highlights näher beleuchten, wie auch aktuelle Tipps zu Veröffentlichungen und Ausstrahlungen/Streamingangeboten anbieten. Nebenher entsteht dabei die größte deutsche Datenbank des Begriffes „Subgenres“, in dem wir möglichst vollumfänglich jeden Begriff benenne, definieren und anhand von Beispielen erläutern. Dabei richtet sich diese Seite nicht ausdrücklich an Filmkenner und Liebhaber, sie soll auch Interessierten und Einsteigern Lust auf das Genrekino machen.
Viel Spaß!